Karriere über Umwege #05 – Ibou

Um ein bekannter Profi-Fußballer zu werden, gibt es einige Wege die ans Ziel führen. Der eine durchläuft die Jugendabteilung seines Vereins um irgendwann in der Ersten Mannschaft eine Rolle zu spielen, andere wechseln früh ins Ausland. Andere wiederum versuchen sich bei unterklassigen Mannschaften zu etablieren um Schritt für Schritt nach oben zu klettern auf der „Karriereleiter“. Manche jedoch wählen ihren ganz eigenen Weg mit kuriosen Umwegen und Stationen um ein erfolgreicher Profi-Fußballer zu werden, so zum Beispiel auch jene Spieler deren Karrieren in diesem Artikel nun genauer beleuchtet werden.

Ibou, 27 Jahre – Al Mu’aidar Sports Club

Ebrahim Sewaneh, genannt Ibou, wurde 1986 in Gambia geboren und wanderte später nach Deutschland aus. Dort begann Ibou auch Fußball zu spielen. Zuerst in der Jugend von Schwarz-Weiß Frankfurt und später auch beim SC Steinberg. Über die SG Dietzenbach landete dann beim SG Rosenhöhe Offenbach. Allesamt kleine Vereine, bei denen vor allem der Spaßfaktor zählte. Auch für Ibou, der auch schon damals als talentierter Spieler galt. Während seiner Zeit in Deutschland nahm er auch jene Staatsbürgerschaft an. 2004 wechselte Ibou von der SG Rosenhöhe Offenbach zum polnischen Erstliga-Club Lech Posen. Ein Sprung der sehr groß schien für den damals 17-jährigen Stürmer. Übrigens wurde zum selben Zeitpunkt auch Torhüter Lukasz Fabianski (heute beim FC Arsenal) von Lech Posen verpflichtet. In seiner ersten Profisaison hatte Ibou nicht viele Einsätze beim Profiteam zu verzeichnen. Lediglich am letzten Spieltag durfte er vier Minuten ran. In der darauffolgenden Saison durfte er immerhin zweimal im UI-Cup spielen und wurde in der Liga einmal für 25 Minuten eingewechselt. Alles in allem, zwei eher enttäuschende Jahre für den Mann aus Gambia.

So entschloss sich Ibou nach Belgien zum KSK Beveren zu wechseln, jedoch konnte er sich auch in Belgiens höchster Spielklasse vorerst nicht durchsetzen. In fünf Einsätzen erzielte er immerhin einen Treffer und empfahl sich gegen Ende der Saison für höhere Aufgaben. Der Abstieg in die 2.Division (der zweiten belgischen Liga) konnte nicht verhindert werden und viele Spieler verließen den Verein. Nicht Ibou und diese Entscheidung sollte sich ausgezahlt haben. Als gesetzter Stürmer ging er in die neue Saison und erzielte in 34 Spielen sagenhafte 21 Tore. Der Durchbruch war gelungen und einer Rückkehr ins belgische Oberhaus stand nichts im Wege.

Der Goalgetter heuerte beim KV Kotrijk an, für die er in 61 Ligaspielen acht Mal traf. Für die Verantwortlichen war das zu wenig und Ibou wurde zuerst an KV Mechelen und später an RAEC Mons verliehen. Nachdem diese beiden Leihstationen für ihn eher mäßig verliefen, wurde sein Vertrag bei Kotrijk nicht verlängert und Ibou wechselte im Juli 2012 ablösefrei zu OH Leuven. Immer wieder wurde er auch im Nationalteam von Gambia eingesetzt, hat bisher in sieben Spielen noch nicht getroffen. Sehr wohl getroffen hat Ibou für Oud-Heverlee Leuven. Insgesamt 17 Tore erzielte der Stürmer in seiner ersten Saison für den neuen Arbeitgeber. Hinzu kommen zehn Vorlagen und das alles in 28 Einsätzen. Sogar der VfB Stuttgart war am Halb-Deutschen dran, auch er selbst möchte eine Rückkehr nach Deutschland nicht ausschließen. Hat es aber über viele Umwege nun doch geschafft interessant zu werden für den deutschen Markt. Trotz allem entschied sich Ibou erst kürzlich für einen leihweisen Wechsel nach Katar zum Al-Mu‘aidar Sports Club. Zudem konnte er sich auch in Belgien einen Namen machen und hat wohl eine Karriere hingelegt die ihm so wohl nur wenige zugetraut haben.