09.10.2013 – Das Tagesgeschehen zusammengefasst von fanarea

Wie jeden Tag gab es auch heute mehr oder weniger bewegende News in der Welt des Fußballs. Fanarea fasst die wichtigsten Ereignisse des Tages im Überblick zusammen.

 

AC Milan leiht Adil Rami

Der französische Nationalspieler Adil Rami wechselt im Jänner 2014 leihweise von Valencia zum AC Milan. Die Italiener haben zudem die Möglichkeit Rami nach Ablauf der Leihe für sechs Millionen Euro aus seinem  Vertrag auszukaufen. Zuletzt spielte Rami keine Rolle mehr beim FC Valencia und strebte daher einen Wechsel an.

 

Manuel Seidl erleidet Kreuzbandriss

Mattersburg-Spieler Manuel Seidl erlitt einen Kreuzbandriss und fällt wohl für rund sechs Monate aus. Erst Mitte August erholte sich der Mittelfeldspieler von einem Kreuzbandriss und nur wenig später wurde er durch Knieprobleme ebenfalls zu einer Pause gezwungen.

 

Bellamy beendet Teamkarriere

Craig Bellamy wird in Zukunft nicht mehr für das walisische Nationalteam auflaufen. In 74 Länderspielen traf Bellamy 19 Mal. Die beiden Qualifikationspartien wird Bellamy noch absolvieren.

 

Rode verlässt Frankfurt im Sommer 2014

Sebastian Rode möchte laut eigenen Aussagen seinen Vertrag bei Eintracht Frankfurt erfüllen und danach seinen nächsten Schritt in seiner Karriere machen. Nachdem sein Vertrag im Sommer 2014 ausläuft wäre Rode ab diesem Zeitpunkt ablösefrei zu haben.

 

HSV holt ausgemusterte Profis zurück

Der HSV hat die ausgemusterten Profis Robert Tesche und Gojko Kacar wieder ins Mannschaftstraining zur 1.Mannschaft aufgenommen. Thorsten Fink hat beide auf das Abstellgleis gestellt, jedoch fanden sie vor Ablauf der Transferfrist keinen neuen Verein.

 

Stuttgart plant Gnabry-Heimkehraktion

Der VfB Stuttgart ist stark daran interessiert, den, aus der VfB-Jugend stammenden, Flügelspieler Serge Gnabry von Arsenal London zu verpflichten. Ob der 18-Jährige Interesse an einem Comeback im Schwabenland hat, darf bezweifelt werden, da er auch schon bei den „Gunners“ in der Premier League ran durfte und großes Vertrauen von Coach Wenger genießt.

Belgiens Nationalteam vor goldener Zukunft?

Nicht all zu lange ist es her, da spielten Österreich und Belgien in der EM-Qualifikationsgruppe gegeneinander. Österreich war die Mannschaft aus dem dritten Lostopf, die Belgier aus dem Vierten. Nach einer 0:2-Schlappe konnten die Österreicher im Rückspiel ein kurioses 4:4 erzwingen. Schon damals war zu sehen, dass in den Reihen der Belgier einige talentierte Spieler wie Axel Witsel standen. Ausgerechnet Witsel sorgte auch mit zwei Toren im ersten Match für den belgischen Sieg und konnte auch mit seinem damaligen Club, Standard Lüttich, Red Bull Salzburg in der Europa League bezwingen. Mittlerweile gibt es nicht nur Witsel, Defour und Kompany, sondern eine Fülle an Toptalenten, die sich Woche für Woche international ins Rampenlicht spielen und für Furore sorgen.

Die Gegenwart

Aktuell steht das belgische Nationalteam souverän auf Platz eins der WM-Quali-Gruppe A und belegt den sechsten Platz der FIFA-Weltrangliste. Zu den Stützen des Teams zählen Abwehrchef Vincent Kompany von Manchester City, sowie die Mittelfeldachse Axel Witsel, Marouane Fellaini und Eden Hazard. Das alles sind schon recht klingende Namen. Die Innenverteidiger Daniel van Buyten, Toby Alderweireld, Jan Vertonghen und Thomas Vermaelen genießen ebenso international ein sehr hohes Ansehen. Timmy Simons und Daniel van Buyten sind mit 36 beziehungsweise 35 die absoluten Oldies und Ausnahmeerscheinungen.

Neben den ganzen Topspielern gibt es noch eine Fülle an Spielern die bei großen Clubs in Topligen spielen bis dato allerdings noch nicht die ganz großen Erfolge feiern durften. Moussa Dembele, Radja Nainggolan, Dries Mertens, Nicolas Lombaerts, Kevin Mirallas oder Nacer Chadli wären hierfür Beispiele. Zudem haben im derzeitigen Kader auch schon ein paar dieser jungen Talente ihren Platz gefunden. Allen voran Chelsea-Star Eden Hazard, der bereits 37 Einsätze für das belgische A-Team absolvierte. Auch sein Klubkollege Kevin de Bruyne fasste mittlerweile ebenso Fuß im Team wie Everton-Stürmer Romelu Lukaku. Christian Benteke, Teamkollege von Andreas Weimann bei Aston Villa, hat sich mittlerweile auch etabliert und debütierte schon vor drei Jahren.

Die beiden Torhüter Koen Casteels und Thibaut Courtois sind bei ihren jeweiligen Teams Stammtorhüter. Courtois gehört zwar dem FC Chelsea wurde aber bereits zum wiederholten Mal an Atletico Madrid verliehen und hat sich dort zu einem der besten Torhüter seines Jahrgangs entwickelt. Seither ist er auch die Nummer eins im Nationalteam. Koen Casteels hat nach der Aussortierung von Tim Wiese und dem Abgang von Heurelhio Gomes den Posten zwischen den Pfosten bei der TSG Hoffenheim übernommen. Bereits in seiner Zeit in Belgien galt er als großes Torwarttalent.

Berücksichtigt wurden bei der Nominierung zuletzt auch Thorgan Hazard, Bruder von Eden, und Maxime Lestienne vom FC Brügge. Auch die beiden scheinen das Zeug zum internationalen Topspieler zu haben. Einer ist nun neu dabei und der verzückt gerade die holländische und belgische Fußballwelt. Die Rede ist von Zakaria Bakkali einem Belgier mit marokkanischen Wurzeln im Dienste von PSV Eindhoven. Sein Stern ging im Ligaspiel gegen NEC Nijmegen auf, denn da erzielte er beim 5:0-Sieg seines Teams gleich drei Treffer. Für einen 17-Jährigen kein schlechtes Ausrufezeichen. Mit guten Leistungen konnte er sich sowohl bei Verband als auch beim Verein für höhere Aufgaben empfehlen und gilt seither als eines der größten belgischen Talente.

Die Zukunft

Weit muss man nicht schauen um die nächsten belgischen Toptalente zu finden, denn auch im U21-Nationalteam scharen bereits einige mit ihren Hufen. Lestienne und Thorgan Hazard spielen zwar meist noch für die U21, schafften aber wie oben erwähnt den Sprung zum A-Team auch schon kurzzeitig. Der 19-jährige Mittelfeldspieler Dennis Praet könnte vielleicht schon der nächste Shootingstar sein, in seiner Heimat ist er das ohnehin schon. In 62 Spielen erzielte Praet neun Treffer für die Profimannschaft des RSC Anderlecht und bereitete noch 14 weitere vor. Eine äußerst sehenswerte Quote für einen 19-Jährigen. Praet zeichnet seine gute Technik aus, zudem verfügt er über ein gutes Spielverständnis und eine gute Übersicht. Wichtige Eigenschaften die du als „10er“ mitbringen musst. Seine Torgefährlichkeit ist ebenso ein Bonus, wie seine Variabilität.

Doch auch Praets Clubkollege Massimo Bruno spielt bisher eine ganz starke Saison. In zehn Spielen, fünf Tore, vier Vorlagen, nicht schlecht. Der 20-jährige Flügelstürmer spielte insgesamt auch bereits 57 Pflichtspiele für den RSC und konnte ebenso wie Praet 14 Tore vorbereiten und erzielte sogar schon 15. Seine Explosivität im Antritt und seine Stärke im Eins gegen Eins sind unverkennbar. Zudem strahlt auch er eine unglaubliche Torgefahr aus und verfügt über gute Abschlussqualitäten. Womöglich sind die beiden bereits nächste Saison nicht mehr in Belgien Jupiler Pro League zu sehen.

Wenn man an den AS Monaco denkt, verbindet man das wohl eher mit Falcao, Moutinho, Rodriguez, aber in diesem Star-Ensemble hat sich auch ein junger Belgier einen Namen gemacht. Yannick Ferreira-Carrasco etablierte sich in Frankreichs Ligue 1 als Stammspieler des neureichen AS Monaco. Der Offensivallrounder kommt vorzugsweise am Flügel zum Einsatz und brilliert durch spanische Tugenden wie Kurzpassspiel, ständige Bewegung und gute Technik. All das macht ihn zu einem sehr interessanten Spieler für Coach Ranieri.

Auch in der Defensive gibt es im U21-Nationalteam große Talente, wie zum Beispiel Junior Malanda. Wolfsburg sicherte sich bereits die Dienste des 19-Jährigen, verlieh ihn aber direkt zu Zulte-Waregem um Spielpraxis zu sammeln. Der defensive Mittelfeldspieler ist der Prototyp eines modernen „Sechsers“. Seine Spielweise beschränkt sich nicht nur auf „Ball wegdreschen“ und „Gegner umkrätschen“, sondern er versucht als erste Anspielstation ein wichtiger Teil des Spielaufbaus zu sein. Einer der sich die Bälle aus der Abwehr holt und dann in die Offensive spielt. Einer der bei Ballverlust die Räume eng macht und keinen Zweikampf verloren gibt. Ebenso beachtlich ist sein hohes Laufpensum.

Red Bull Salzburg wird bei der Beobachtung des nächsten Euro-League-Gegners wohl auch auf die Namen Batshuayi, Mpoku, Cissé und Arslanagic stoßen. Das Quartett von Standard Lüttich spielt auch im belgischen Nationalteam und besonders Stürmer Batshuayi konnte sich mit acht Saisontoren einen Namen machen. In 52 Spielen traf Batshuayi 21 Mal und berechnet man dann wie viele Minuten er für ein Tor braucht, wird man das Ergebnis 153 Minuten/Tor errechnen.

Auch der Bruder von Romelu Lukaku, Jordan, spielt für das U21-Team.

Alles schön und gut, doch die Belgier haben noch mehr zu bieten. Neuestes Beispiel Adnan Januzaj von Manchester United. Wie aus dem Nichts taucht dort ein Jugendspieler im Profikader auf und schießt United dann auch noch mit einem Doppelpack zum Sieg. Doch Kenner werden wissen, dass Januzaj eigentlich schon länger mit den Profis trainierte und innerhalb des Vereins als großes Talent galt. 2011 verpflichtete United Januzaj für beinahe 600.000 Euro vom RSC Anderlecht, wo er damals in der Jugend spielte. Seit dieser Saison kommt Januzaj nun auch zu Einsätzen bei den Profis, zuvor spielte er in der U21-Premier League für die Reserves. Der Umstand, dass Januzaj bisher noch für kein belgisches U-Nationalteam spielte könnte sich nun bald ändern. Die U19 spielt bald Qualifikationen für das nächste Turnier und dort könnte man auch den 1995 geborenen Januzaj spielen lassen.

Noch ein bisschen jünger ist Siebe Schrijvers, der bei KRC Genk bereits Profi-Luft schnuppern durfte. Der Stürmer ist gerade mal 17 Jahre alt, dafür aber sehr wendig, beweglich und trickreich. In der Liga war er fast immer im Kader wurde, diese Saison aber trotzdem noch nicht eingesetzt. In Belgiens U17 ist er mit 18 Einsätzen eine der treibenden Kräfte gewesen, nun muss er sich im U19-Nationalteam beweisen.

Genau der gegenteilige Stürmertyp ist Divock Origi vom OSC Lille. Bei den Belgien-Fans dürfte es schon klingeln, denn auch Eden Hazard schaffte es bei Lille zum großen Star zu werden. Davon ist Origi zwar noch weit weg, aber der großgewachsene Mittelstürmer, ist mit acht Toren aus 15 Spielen, einer der gefährlichsten Stürmer im U19-Nationalteam. Auch in der Ligue 1 traf er schon für Lille. Mit 18 Jahren gehört er selbstverständlich zu den jüngsten Spielern des Kaders.

Es ist schwer zu sagen, welches dieser Talente das Hoffnungsvollste ist, sehr zuversichtlich kann man aber beim 16-jährigen Mittelfeldspieler Youri Tielemans sein. Er spielt bereits für die erste Mannschaft von Anderlecht und hat sich trotz seiner defensiven Ausrichtung im U16-Nationalteam als Torjäger herausgestellt. 10 Spiele acht Mal getroffen, für einen „Sechser“ ein Topwert. Seitdem er sich bei Club zuletzt als Stammspieler etablierte, war klar, dass dieser Bursche nichts mehr in U16, U17 oder U19 zu suchen hätte, so nominierte man ihn gleich für die U21 Belgiens.

Wie man lesen kann, gibt es sehr viele belgische Nachwuchstalente und hier sind doch nicht mal alle erwähnt. Eigentlich sollte klar sein, auch in den nächsten Jahren werden die Belgier mit ihren Nationalteams große Rollen spielen und womöglich werden sie zu der größten Überraschung bei der WM 2014 in Brasilien.

Karriere über Umwege #03 – Richarlyson

Um ein bekannter Profi-Fußballer zu werden, gibt es einige Wege die ans Ziel führen. Der eine durchläuft die Jugendabteilung seines Vereins um irgendwann in der Ersten Mannschaft eine Rolle zu spielen, andere wechseln früh ins Ausland. Andere wiederum versuchen sich bei unterklassigen Mannschaften zu etablieren um Schritt für Schritt nach oben zu klettern auf der „Karriereleiter“. Manche jedoch wählen ihren ganz eigenen Weg mit kuriosen Umwegen und Stationen um ein erfolgreicher Profi-Fußballer zu werden, so zum Beispiel auch jene Spieler deren Karrieren in diesem Artikel nun genauer beleuchtet werden.

Richarlyson, 30 Jahre – Atletico Mineiro

Dreimal brasilianischer Meister, einmal Gewinner des Copa Libertadores und zweimaliger brasilianischer Nationalspieler. In seiner Heimat Brasilien ist der Linksverteidiger Richarlyson wohl bekannt, in Österreich einigen Kennern wohl auch. Immerhin spielte er eineinhalb Jahre für Salzburg und absolvierte 28 Pflichtspiele für die Mozartstädter.  Vor seinem Engagement bei Salzburg hatte Richarlyson noch keine besonders großen Erfolge zu verbuchen.

Seine Schuhe begann er beim Ituano Futebol Clube zu schnüren. 1998 gelang Richarlyson der Sprung zur ersten Mannschaft seines Heimatvereins. Vier Jahre später zog es ihn zum Esporte Clube Santo André, einem ebenfalls unterklassigen brasilianischen Club. Nach einer Leihe zu Fortaleza, wurde er für eineinhalb Jahre wie erwähnt nach Salzburg verliehen. Obwohl er nicht in voller Länge überzeugen konnte, erweckte Richarlyson durch sein Auslandsengagement auch Interessenten in seiner Heimat. Salzburg war Richarlysons erste und bislang auch letzte Auslandsstation. Gebracht hat ihm das aber sehr viel.

Denn nur ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr zu Santo André wurde er vom großen FC Sao Paolo verpflichtet. Zum Zeitpunkt des Wechsels war Richarlyson erst 22 Jahre alt und in Brasilien noch ein unbeschriebenes Blatt. Schnell wurde aber klar, dass Richarlyson Barbosa Felisbino, wie er mit vollem Namen heißt, kein Ergänzungsspieler war sondern eine Stammkraft. 113 Erstliga-Spiele, 23 Einsätze im Copa Libertadores stehen im für Sao Paolo zu Buche. Während dieser für ihn erfolgreichen Jahre schaffte er auch den Sprung in die brasilianische Nationalmannschaft, für die er am 06.02.2008 debütierte. Mit Sao Paolo wurde er zudem dreimal brasilianischer Meister. Nachdem er mit 28 Jahren seinen Zenit wohl überschritten hatte, entschied sich Richarlyson seine Karriere bei Atletico Mineiro fortzusetzen. Für die er bis heute aktiv ist.

Nun spielt er Seite an Seite mit Spielern wie Ronaldinho, Youngster Bernard und co. Das Tüpfelchen auf dem i, war für Richarlyson nun wohl der erneute Gewinn des Copa Libertadores, der vor wenigen Tagen erst eingefahren wurde. Richarlyson konnte sich durch eine solide Zeit in Österreich für höhere Aufgaben in seiner Heimat empfehlen. Über diesen „Umweg“ schaffte es der heute 30-Jährige in Brasilien eine große Nummer zu werden.