Österreichische Transferwelle

Innerhalb kurzer Zeit hat sich am Transfermarkt in Österreich einiges getan. Verträge wurden verlängert, Vereine gewechselt, neue Trainer engagiert. Besonders erfreulich ist aus österreichischer Sicht auch, dass teilweise neue Legionäre hinzu kommen und Spieler die bereits im Ausland spielen vielverprechende Wechsel tätigten. Fanarea fasst das aktuelle Geschehen zusammen.

 

Kevin Friesenbichler: Bayern München II –> Benfica Lissabon

Für einen sehr überraschenden Wechsel sorgte der gebürtige Weizer Kevin Friesenbichler von der zweiten Mannschaft des FC Bayern München. Der 20-jährige Mittelstürmer wechselte zu Benfica Lissabon und unterschrieb in Portugals Hauptstadt bis Juni 2018. Friesenbichler könnte sich für Benfica als wahres Schnäppchen herausstellen, da sein Vertrag bei den Bayern mit Ende dieser Saison ausläuft und er somit ablösefrei wechseln kann. Beim diesjährigen Europa-League-Finalisten will der Stürmer nun auch im Profi-Bereich Fuß fassen. Ein zusätzliches Plus für Benfica: Benficas zweite Mannschaft spielt sogar in der zweiten Liga Portugals. Somit könnte er auch ausreichend Spielpraxis in einer höherklassigen Liga sammeln, falls er sich nicht direkt gegen internationale Topspieler wie Oscar Cardozo oder Rodrigo durchsetzen kann. In der laufenden Saison erzielte Friesenbichler 14 Tore und bereitet acht weitere Treffer vor. Das alles gelang ihm in 21 Einsätzen für die Bayern München Amateure. Nachdem er aber allem Anschein nach, nicht besonders gute Karten hatte um den Sprung zu den Profis zu schaffen, war der Wechsel zu einem etwas kleineren Club (gemessen an den intern. Erfolgen der letzten Jahre) sicherlich nachvollziehbar und klug gewählt.

 

Guido Burgstaller: Rapid Wien –> Cardiff City

Den Traum von der Premier League konnte sich Guido Burgstaller mit diesem Wechsel zwar (noch) nicht erfüllen, immerhin ist der walisische Traditionsclub als diesjähriger Absteiger natürlich auch ein Aufstiegsfavorit für die kommende Saison. Mit 25 Jahren zählt der Flügelspieler zweifelsohne nicht mehr zu den „Talenten“ und ist irgendwo auch gezwungen eine Herausforderung zu suchen, um in die Premier League zu kommen. Die Waliser waren jedenfalls bereit eine Ablöse für den Kärntner zu bezahlen und statteten ihn mit einem Vertrag bis 2017 aus. Der österreichische Nationalspieler wird also in der kommenden Saison mit Cardiff City in der zweithöchsten englischen Spielklasse (Championship) spielen und sich womöglich seinen Traum von der Premier League verwirklichen.

 

Michael Gregoritsch: TSG 1899 Hoffenheim –> VfL Bochum

Nachdem Leihspieler Richard Sukuta-Pasu (ehem. 1.FC Kaiserslautern, Sturm Graz, FC St.Pauli,…) von seinem Stammclub Kaiserslautern an den FC Brügge abgegeben wurde, begann in Bochum die Suche nach neuen Stürmern. Nun scheint man mit Michael Gregoritsch auch einen gefunden zu haben. Der 20-jähriger Grazer spielte bereits in dieser Saison auf Leihbasis mit dem FC St.Pauli in der 2.Bundesliga in Deutschland und soll nun den Bochumern mehr Glanz in der Offensive verleihen. Im U21-Nationalteam funktionierte er meist gut, in der zweiten Mannschaft von Hoffenheim auch, nun soll auch endlich der Durchbruch im Herren-Fußball gelingen.

 

Christian Falk: Wolfsberger AC –> Rot-Weiß Erfurt

Der Wolfsberger Walter Kogler, Trainer von RW Erfurt, bediente sich diesmal mit einem Stürmer seines Heimatclubs. Christian Falk, 27 Jahre alt, gebürtiger Steirer soll dem deutschen Drittligisten in die 2.Bundesliga schießen. Eine Sache die Falk gut kann, bereits in der Saison 09/10 war Falk maßgeblich am Auftsieg des WAC von der Regionalliga in die Erste Liga beteiligt. Nur zwei Jahre später waren es erneut seine Tore die mitentscheidend für den Aufstieg in die Bundesliga waren. Nach Vertragsablauf beim WAC mit Ende dieser Saison, wird Falk ablösefrei für zwei Jahre nach Deutschland wechseln und darf sich somit auch als Legionär bezeichnen.

 

Neue Co-Trainer

Die SV Ried hat mit Ewald Brenner einen neuen Co-Trainer gefunden, der bisherige Co-Trainer Gerhard Schweitzer wird nun als Scout arbeiten. Auch Red Bull Salzburg präsentierte mit Zsolt Löw einen Co-Trainer für Neo-Trainer Hütter. Löw war zuletzt Co-Trainer des FC Liefering und war als Spieler auch lange in Deutschland aktiv.

 

Enttäuschung für Boyd

Rapid-Stürmer Boyd aus den Vereinigten Staaten wird nicht nur über Abgang von Teamkollege Burgstaller traurig sein, denn zusätzlich wurde bekannt, dass Boyd nicht mit der US-Nationalmannschaft zur WM nach Brasilien fliegen wird. Damit wurde nach Isaac Vorsah bereits ein zweiter Spieler aus der österreichischen Bundesliga, die im vorläufigen Aufgebot nominiert waren, aus dem Kader gestrichen. Hoffen dürfen weiterhin Austrias James Holland (Australien) und Sturms Anel Hadzic (Bosnien und Herzegowina).

 

Aus der Gerüchteküche

News gibt es auch zu aktuellen Gerüchten. Rene Gartler gab bekannt die SV Ried mit Saisonende zu verlassen und wird nun mit dem SV Sandhausen, wo sein ehemaliger Teamkollege Stefan Kulovits unter Vertrag steht, in Verbindung gebracht. Auch innerhalb Österreichs dürfte es Interessenten geben. Sturm Graz beobachtete im Frühjahr den 22-jährige Flügelspieler Karim Onisiwo von Austria Salzburg. Onisiwo könnte womöglich als Ersatz für den abgewanderten Patrick Wolf kommen und wäre gehaltstechnisch verhältnismäßig günstig. Eher eine teure Angelegenheit dürfte für die Grazer der Vertrag von Marko Stankovic werden. Es gibt bereits intensive Gespräche mit dem im Sommer ablösefreien Mittelfeld-Regisseur. Ein Spielertyp den Sturm derzeit nicht Kader hat, auch eine Sturm-Vergangenheit, sowie eine ungewisse Zukunft machen den Wechsel wahrscheinlich. Mit Tomislav Barbaric hat Sturm bereits einen neuen Innenverteidiger verpflichtet, der als möglicher Vujadinovic-Ersatz gilt. Der Montenegriner hat nämlich ein sehr lukratives Angebot aus dem Ausland vorliegen, welches finanziell deutlich besser dotiert sein dürfte als jenes von Sturm Graz. Ex-Sturm-Keeper Johannes Focher dürfte wohl zu Rot-Weiß Essen wechseln, um wieder mehr Spielpraxis zu bekommen. Bei der zweiten Mannschaft des BVB blieb ihm diese weitestgehend verwehrt. Wenig Sorgen um Abgänge muss sich der SV Horn im Sommer um Emir Dilic, Philipp Petermann und Andreas Bogner machen. Alle drei verlängerten ihre Verträge bis Juni 2015. Ein ehemaliger Horner, nämlich Stefan Stangl (aktuell Wiener Neustadt) ist bei Rapid als Nachfolger, für den zum WAC abgewanderten Stephan Palla, im Gespräch. Es bleibt also spannend am Tranfermarkt und bestimmt wird auch in den nächsten Tagen einiges passieren.

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